Wettbewerbsintensität der Heilmittelbranche

Wie schaut der Wettbewerb genau in der Branche aus? Wer ist unsere Konkurrenz, unser Patient und sind wir ersetzbar?

Es gibt zahlreiche Gründe, warum man sich selbstständig machen kann und will. In unserem Berufsstand ist es üblich auch Anschluss motivierte Menschen zu treffen, die den Kontakt zu anderen Menschen suchen und ihre berufliche Zufriedenheit durch darin liegt anderen helfen zu können. – Das ist gut und lobenswert und sicher brauchen wir noch mehr Menschen die weniger an ihren eigenen Wohlstand denken. Auf der anderen Seite dürfen Therapeuten auch für ihre Leistung gerecht vergütet werden und sich wettbewerbsorientiert ausrichten. Wie schaut der Wettbewerb genau in der Branche aus? Wer ist unsere Konkurrenz, unser Patient und sind wir ersetzbar?

Die Five Forces von Porter beschrieben den Wettbewerb einer Branche. Der Wettbewerb in der Heilmittelbranche bestimmt sich durch bestimmt Kräfte die in der Gesamtbetrachtung eine Aussage zu der Attraktivität der Branche zulassen.

Bedrohungdurch neue Praxen:
Die Gesundheitsfachpraxen, die den gleichen Schwerpunkt wählen und im gleichen Einzugsgebiet sind, können die Nachfrage nach deiner Leistung schmälern. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig einen Schwerpunkt, ein Alleinstellungsmerkmal zu wählen und konsequent umzusetzen. Viele Praxen machen eine Mischung aller Therapieformen und haben im Bedrohungsfall keinen Vorteil gegenüber Mitbewerbern. Der Eintritt in die Branche ist zwar relativ kostenintensiv und durch Kassenzulassung begrenzt, aber gleichzeitig auf Grund demografischen Wandels und erhöhtem Dienstleistungsverständnis der Patienten gleichzeitig erfolgsversprechend.

Verhandlungsmacht der PatientInnen:
Bei hoher Verhandlungsmacht der Patienten könnten diese Preise oder Leistungen bestimmen. Derzeit haben die meisten Praxisinhaber eine längere Warteliste, sodass der Vorteil bei den Heilmittelerbringern liegt und wir mehr Therapienachfrage als Therapieangebot haben. Jedoch ist die Macht des Patienten und Patientinnen insbesondere im Hinblick auf Mund-zu-Mund-Propaganda und Bewertungssystemen (Google und Co) nicht zu unterschätzen. Vermutlich bleiben die Warteliste und der Durchlauf von einmaligen Rezepten gegeben. Das Leistungsangebot an chronisch erkrankte Personen wird jedoch mehrheitlich angenommen, wenn die Praxen „patientInnenorientiert“ agieren. Die aktuellen DurchlaufpatientInnen sind jedoch die künftigen chronischen PatientInnen, die einen groh der Abrechnung ausmachen.

Bedrohung durch Ersatzleistungen und Verhandlungsmacht der Ärzte
Die Ersatzleistungen und Verhandlungsmächte der Ärzte lassen sich gemeinsam betrachten. Solange kein Direktzugang gegeben ist, sind Therapeuten auf die Rezeptaussteller angewiesen. Entsprechend ist diese Bitstellung beständig und im Grunde konfus, da Therapeuten die Gesundheitsdienstleistung erbringen, die medikamentös oder operativ nicht indiziert ist. Damit der Patient die erfolgversprechendste Behandlung bekommt ist es notwendig (und branchenförderlich), wenn ärztliches und therapeutische Personal in den Austausch gehen und ihre Sichtweisen berichten. Vielleicht könnt ihr ArztInnen von Cortisonspritze abbringen und den Weg der Mobilisation näherbringen.

Wettbewerbsintensität der Branche
Aus diesem kurzen Abriss der Branchenanalyse kann man festhalten, dass die Wettbewerbsintensität auf Grund beständiger Markteintritte, hoher Verhandlungsstärke von Ärzten und deren Ersatzleistungen sowie der Beeinflussungsmöglichkeiten der PatientInnen durchaus vorhanden ist. Das Risiko als bestehende Praxis an einem ungesättigten Standort verdrängt zu werden, ist jedoch als gering einzuschätzen.

Diese Branchenanalyse hat zunächst nur das Dienstleistungsangebot berücksichtigt. Betrachtet man das Arbeitsangebot und die Nachfrage nach entsprechenden Stellen sprechen wir von einer sehr wettbewerbsintensiven Branche. Sodass strategische Maßnahmen patientInnenorientiert sein sollen, aber ebenso intensiv das Ziel verfolgt werden muss ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, um die Leistung überhaupt anbieten zu können.

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