Mitarbeitermnagement

Neue Freude am alten Job

Job Crafting in der Heilmitteltherapie

 

Im Job Crafting geht es darum, die persönliche Arbeitsrolle so anzupassen, dass die eigenen Aufgabenbündel motivierender wirken. Dadurch können praxiseigenen Anforderungen gerechter erfüllt werden.

In der Regel werden herausfordernde Aufgaben hinzugezogen und belastende Aufgaben reduziert. Bei dem Job Crafting verhält es sich ähnlich wie bei anderen Konstrukten aus Psychologie und Betriebswirtschaftslehre. Wie das psychologische Empowerment oder der Stakeholder Ansatz der Unternehmensführung zeigen, müssen die Führungskräfte beziehungsweise die Praxisinhabenden ebenfalls den Beschäftigten die Möglichkeiten schaffen, neue Wege zu erproben. Es muss sichergestellt werden, dass Aufgaben fair und ressourcenorientiert aufgeteilt sind. Gleichzeitig dürfen Teamdynamiken, sowohl positive als auch negative, nicht unberücksichtigt bleiben. Kurzfristig können Gewinne zurückgehen, jedoch steigern sich diese langfristig aufgrund positiver Imageeffekte auf das Team und die direkte Praxisumgebung.

Wie kann man Job Crafting in der Therapiepraxis einbinden?

  • Aufgabenanpassung (Physische Komponente): Belastende Aufgaben in ein stimmiges Verhältnis zu herausfordernden Aufgaben setzen: Bitte darum nur eine bestimmte Menge anspruchsvoller Patienten zu bekommen und übernehme dafür andere Aufgaben, die andere entlasten.
  • Umgebung gestalten (Soziale Komponente): Es muss nicht jeder Kollege mit jedem Kollegen funktionieren. Die Zusammenarbeit mit passenden Kollegen wird forcieren: Tausche Co-Therapien mit Kollegen, die Energie geben und suche die Verbindung zu anderen Therapeuten und Therapeutinnen
  • Mindset überdenken (Kognitive Komponente): Die persönliche Sicht auf die Arbeit muss positiv empfunden werden. Hebe Aspekte hervor, die die Arbeit motivierend gestaltet: Überlege, warum du dich vor vielen Jahren für die Arbeit entschieden hast. Sind diese Ziele noch da oder findest du neue Aspekte deiner Arbeit die dich motivieren.

Die selbstbestimmte Gestaltung der Arbeit dient schlussendlich den Bedürfnissen und Wünschen der Mitarbeitenden. Es können messbare positive Einflüsse auf die Arbeitszufriedenheit und die Arbeitsleistung festgestellt werden, sodass die Einbindung autonomer Arbeitsgestaltung durchaus berechtigt ist (Rudolph et al., 2017). Dennoch darf der Erhalt eines selbstbestimmten Systems nicht auf Kosten dieses Systems gehen (Schermuly, 2021). Die individuellen Ziele des Unternehmens müssen sich in einer Waage mit den Zielen der Mitarbeitenden halten. Wie auch beim Stakeholder Ansatz lässt sich feststellen, dass die Bedürfnisbefriedigung der einen Gruppe, die der anderen Gruppen nicht ausschließt, sondern bedingen kann. Zufriedene und leistungsfähige Mitarbeitende fördern eine gesunde und leistungsstarke Praxis.

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Brauchen wir bessere Regeln in der Therapie?

Mehr Freude an der Arbeit durch mitarbeiterorientierte Praxisführung

Regeln bremsen die Autonomie

Wir begegnen in der Praxis jeden Tag Regeln. Die meisten helfen uns als Orientierung und im Miteinander. Sie können Freud oder Leid sein und beeinflussen unser therapeutisches Handeln.

Sind nicht alle Regeln klar geklärt, endet es häufig in Unzufriedenheit. Beim 6-Meter-Geh-Test beschreibt der Name bereits die Bedingung. Es ist notwendig, sich an die Regel zu halten, um valide Aussagen zu bekommen. Demnach sind Regeln nicht einschränkend, sondern geben Richtung, um ein Ziel zu erreichen. Dennoch wird die persönliche Handlungsfreiheit gebremst, da sich Wahlmöglichkeiten reduzieren.

Forscher:innen der New York University haben herausgefunden, wie Regeln am Arbeitsplatz positiven Einfluss auf die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden nehmen.

“Bei der Aufgabenverteilung muss zwischen klarer Zielvorgabe und Autonomie gewählt werden.

Einerseits schränken Regeln die Auswahlmöglichkeiten ein und das Gefühl der Autonomie nimmt ab. Die intrinsische Motivation sinkt und entsprechend verliert sich der Spaß an der Aufgabe. Andererseits werden Ziele durch Regeln klarer und die Motivation und Arbeitsfreude steigt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass bei einer Aufgabenverteilung erwägt werden muss, ob eine klare Zielvorgabe oder die Autonomie in der Aufgabenerfüllung wichtiger ist.

Standardisiertes Befundsysteme und Freiheit in der Behandlung


In der Patientenbetreuung kommt es häufig vor, dass die Befunderhebung nicht dokumentiert ist. Ein Grund, (neben anderen institutionellen Problemen) kann in der Überforderung des Therapeuten liegen, den richtigen Befundansatz zu wählen. Die Wahl der verschiedenen Testungen ist groß, aber die Ergebnisse zielen auf eine ähnliche Behandlung ab. Um dem Therapeuten zu entlasten, kann das Team in einer gemeinsamen internen Fortbildung ein passendes Befundsystem auswählen und an die Praxis adaptieren. Das Autonomiegefühl der Mitarbeitenden wird positiv beeinflusst und gleichzeitig ein Richtmaß erfüllt. Die Mitarbeitenden können selbiges Vorgehen an die Patient:innen weitergeben, indem der Patient zwischen zwei Übungen auswählen kann und gleichzeitig ein Tagesziel vorgegeben ist.

Es brauch nicht mehr oder weniger Regeln in der Therapie. Um die Freude an der Arbeit zu erhalten, müssen zwei Bedingungen erfüllt werden: Die Vorgaben müssen Selbstständigkeit des Therapierenden zulassen und eine klare Richtung geben, um Behandlungsziele, Praxisziele oder Patientenziele zu erfüllen.

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